Stine Radatz "Lausitzer Pflanzendoktorin"

Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet? 

Am 01. April 2016 ging es für mich als Lausitzer Pflanzendoktor und Pflanzen-Onlineshop für den Raum zwischen Cottbus und Forst los. Mittlerweile ist der Shop Teil der Baumschule in Dubrau, die meinen Eltern gehört. Ich bin dort auch noch angestellt. Da ich früh mit der Baumschule zu tun hatte, fragte ich mich, wer sich eigentlich um die ganzen Pflanzenkrankheiten der Pflanzen von Privatpersonen kümmert. Über das Pflanzenschutzamt wollte ich herausfinden, ob diese helfen können.

Nach der Schulzeit hatte ich aber erst Biologie und Nutzpflanzenwissenschaften in Halle/Saale studiert. Meine Masterarbeit schrieb ich an der Uni Dresden. Alles, was mich interessierte und was ich lernte, hatte immer einen Bezug zu Pflanzen und Pflanzenkrankheiten. Mit meinem Abschluss habe ich dann für ein Jahr im Pflanzenschutzamt in Zossen gearbeitet. Da ich innerlich spürte, dass ich noch mehr bewirken wollte, kam mir die Idee von der Gründung, mit der ich mich dann um die Pflanzen privater Kunden kümmern konnte. So wurde eine Idee, die ich schon viele Jahre hatte, im Frühling 2016 real.

 

Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?

Anfangs habe ich noch Hecken geschnitten, jetzt sind es eher Analysen und spezielle Anfragen, die ich durchführe. Solche „einfacheren“ Aufträge leite ich mittlerweile weiter. Im Grunde betreue ich vor allem Gartenbesitzer:innen und Unternehmen, die Hilfe mit Pflanzenpflege und -betreuung sowie bei Pflanzenschädlingen und Pflanzenheilung benötigen, egal ob Rasen, Obstbäume, Hecken oder andere Grünpflanzen. Dabei geht es um Themen wie Bewässerung, Düngung, Pflanzenschutz und Bodenanalysen. Dazu kommen regelmäßige Kontrollen oder die Betreuung von Pflanzen eines Unternehmens. Einen festen Pflegevertrag habe ich zum Beispiel mit dem PiPaPo. Dort geht es um die regelmäßige Pflanzenpflege. Auch Friedhöfe waren schon Kunden bei mir.

Da ich auch mit schädlichen Chemikalien arbeite, habe ich einen Sachkundenachweis für Pflanzenschutz machen müssen.

 

Im Winter kümmere ich mich auch gern um den Obstbaumschnitt. Und wenn Zeit ist, halte ich Fachvorträge oder leite Seminare, zum Beispiel für die Fröbel-Gruppe in der Umgebung.

 

Wie konnte dir die Zukunft Lausitz bei deiner Gründung helfen?

Durch Recherche bin ich auf die Zukunft Lausitz aufmerksam geworden. Dann habe ich Seminare zu den angebotenen Themen wie Buchhaltung besucht, die mir sehr viel gebracht haben. Das Einzelcoaching hat mir am meisten gebracht, das war speziell auf mich ausgerichtet. Insgesamt habe ich ihre Hilfe etwa ein halbes Jahr genutzt. Sie halfen mir Fördermittel zu beantragen, die ich auch erhielt. Die Unterstützung meines Coaches war dafür ausschlaggebend. Die Fördergelder brauchte ich für Equipment und ein Betriebsfahrzeug.

Generell stand immer ein Ansprechpartner zur Verfügung, das gab mir ein sicheres Gefühl.

Außerdem wurden mir kostenlose Werbeflächen/Marketing angeboten, das ist unglaublich wertvoll.

 

Was ist das Schönste an deinem Job?

Ich darf machen, was ich liebe. Meine Zeit kann ich mir flexibel einteilen. Unterwegs und draußen zu sein und verschiedene Orte zu sehen, das ist mit das Schönste an diesem Job. Klar, ich muss bei Wind und Wetter raus, aber die Abwechslung, die ich im Job habe, ist mir das wert.

 

Hast du Tipps für andere Gründer?

Eine realistische Kostenkalkulation ist echt wichtig. Die Finanzplanung ist nicht zu unterschätzen. Sie gibt euch Klarheit, mit der ihr besser durchstarten könnt. Hilfreich ist es auch, wenn ihr die Idee gut durchdenkt und vorher den Markt abcheckt, damit es sich langfristig für euch lohnt.

Interessierte Gründende dürfen sich gern bei der Zukunft Lausitz melden, es ist ein super Angebot.

Tipps für Gärtner habe ich auch ein paar: Wässern solltet ihr alle zwei bis drei Tage und dann richtig in Intervallen gießen, sodass es gut einzieht. Am besten funktioniert das früh morgens oder abends.

Bäume brauchen auch Dünger und vernünftig Wasser sowie regelmäßigen Schnitt. Ein natürlicher Schutz für eure Pflanzen ist Neem-Öl. Meinen Kunden gebe ich immer beide Möglichkeiten – natürlich oder chemisch.

Unkraut unterdrücken könnt ihr durch das Abdecken mit Rindenmulch oder Grünschnitt, oder durch wurzeltiefes Rausziehen. Ihr könnt auch im Vornherein einfach eure Pflanzen enger pflanzen. 

 

Haben eure Pflanzen auch Wehwehchen?