Nancy Jachmann "Global Refresh"


Wann hast du gegründet? Mit welcher Motivation hast du gegründet?

„Ich möchte selbst bestimmen, wann, von wo und für wen ich arbeite und meine eigenen Werte in die Arbeit einfließen lassen.“

 

Gegründet habe ich Global Refresh im September 2019. Seit 2010 arbeitete ich bei Vattenfall (jetzt LEAG), in der Öffentlichkeitsarbeit. Das hat mich mega gefördert und gefordert. 2012 kam ich dann nach Schwarze Pumpe in die Verwaltung. Dort fehlte mir die Herausforderung, der stetige Wachstum und das Arbeiten mit Externen. Nebenbei studierte ich 4 Jahre lang für den Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre – Marketing. Das war der einzige Studiengang, den ich ohne Abitur studieren konnte. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wofür ich das eigentlich mache. Aber meine Intuition leitete mich auf den richtigen Weg.

2016 habe ich den Facebook-Kanal von einem Bekannten übernommen und erfolgreich ausbauen können. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das nicht nur für ein einzelnes Unternehmen machen wollte.

Gepusht wurde mein Vorhaben durch meine Reisen. 2017 war ich alleine auf Hawaii. Direkt danach beantragte ich eine Teilzeit-4-Tage-Woche, um einen Tag pro Woche an meiner Selbständigkeit zu arbeiten. 2018, ein halbes Jahr später kam ich in Kontakt mit der Zukunft Lausitz. 2019 war ich dann Backpacken in Vietnam. Diese Reise hat mir die Angst vor finanzieller Unsicherheit nehmen können. Mir wurde klar: „Das Existenzminimum in Deutschland, ist der Luxus vieler Drittweltländer.“ Wenn also etwas schief geht und ich kein Geld mehr habe, gibt es soziale Auffangnetze. Oder ich gehe ins Ausland. Dort haben die Menschen noch viel weniger, sind aber mit sich und ihrem Leben viel zufriedener als in der westlichen Welt. Deshalb bin ich nach der Reise mit der Kündigung zu meinem Chef.

In den letzten drei Monaten in meinem Job bewarb ich mich – wie schon seit 8 Jahren – auf Marketing-Projekte, für die ich nun erstmals Zusagen bekam. So kam ich zum Zukunftszentrum Brandenburg und zur Online-Marketing-Agentur just leads.

 

Was genau bietest du an? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?

Global Refresh steht für frischen Wind, global und groß, innovativ und neugierig. Abenteuerlust, Neugier und aus alten Konzepten neue Ideen zu entwickeln sind die Grundwerte meines Unternehmens. Im Vordergrund meines Angebots steht vor allem das konzeptionelle Arbeiten, da gehe ich am meisten auf. Dazu gehört die strategische Beratung für Online Marketing in Form von Workshops, Einzelberatungen oder individueller Konzeptentwicklung, eine ganzheitliche Betrachtung von Social Media, Content Marketing und im Werbeanzeigenbereich.

 

Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?

Ich habe mir viel Zeit genommen, weil ich einfach noch unsicher war. Ein Jahr lang war ich bei der Zukunft Lausitz im Coaching, weil ich es immer etwas hinausgezögert habe.

In dieser langen Zeit konnte ich aber die Workshops nutzen, die sehr anwendungsbezogen waren. Mit meinem Coach habe ich Schritt für Schritt gearbeitet. Vor allem das Netzwerk mit den richtigen Leuten konnte ich bei der Zukunft Lausitz ausbauen, so kam es untereinander zu Aufträgen oder neuen Kundschaften. Auch unternehmerische Sparring-Partner habe ich entdecken können. Das hat meine Persönlichkeitsentwicklung sehr beschleunigt.

 

Was ist das Schönste an deinem Job?

Mein Traum war schon immer, dass ich uneingeschränkt reisen kann. Das geht jetzt, so oft und lange, wie ich das möchte. Einfach traumhaft! Für mich fühlt es sich auch nicht als Job an, vielmehr wie eine Berufung oder das Leben an sich.

Ich freue mich immer, wenn ich Veränderungen bei meinen Kunden sehen kann, den Impact des Digitalen bemerken und nutzen kann. Allgemein steht Global Refresh für Entwicklung. Dieses Gestalten für ein Unternehmen[NJ2] , damit es für andere so schön wie möglich ist, das macht mich happy! Deshalb feiere ich auch gern die Erfolge mit meinen Kunden zusammen. Es ist unglaublich, wie viel ich bewegen und inspirieren kann.

 

Gab es Hürden auf deinem Weg?

Es gab gesellschaftlichen und familiären Druck – „der Sprung ins Ungewisse“ fand nicht bei jedem aus meinem Umfeld Anklang.

Dann hatte ich die Erkenntnis, dass ich meine Umwelt hochsensibel wahrnehme – anfangs hatte ich davon nichts gewusst, und das machte sich bald körperlich bemerkbar. Als ich mir Zeit nahm, damit umzugehen, wurde es besser. Zum Beispiel habe ich meine Tage mit einer zweistündigen Morning Routine strukturiert.

 

Hast du Tipps für andere Gründer?

Ich möchte dir gern mitgeben, dass du auf dich allein hören solltest. Es ist egal, was andere sagen. Finde das, was du liebst, und folge deiner Berufung. Dein Gefühl sagt dir schon, dass du auf dem richtigen Weg bist. Nein sagen zu können, wird dir Raum für produktive Energie geben. Probier‘ es mal aus!

Kreiere dir deinen Flow State – nutze die Zeit, die du hast, sinnvoll, aber rechne nicht in Zeit. Wenn alles fließt, existiert keine Zeit mehr.

 

„Nein sagen öffnet den Raum für neue Energie.“