Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?
Ich bin schon sehr früh in Kontakt mit Hip Hop gekommen, habe als Jugendlicher mit Breakdance und Skaten angefangen und Rappen habe ich heimlich alleine vor dem Spiegel geübt. Mit 12 Jahren nahm ich den ersten Song auf und habe ihn auf dem Schulhof verbreitet. Da es echt gut bei den Mitschüler:innen ankam, war die Nachfrage nach mehr Songs von mir groß.
Ich weiß noch, anfangs probierte ich mich im Battlerap, merkte aber bald, dass das nicht mein Stil ist. Ich kam zu politischen Themen und was einen in der Jugend so beschäftigt. Ich schrieb Texte mit Sinn und Tiefgründigkeit, denn ich wollte und will Hass nicht mit Hass bekämpfen. Mein Vater stand dabei immer hinter mir und unterstützte mich.
Mit 15 Jahren habe ich mich bereits Shakim genannt – eine Mischung aus Tupac Shakur und Hakim (wie ich früher genannt wurde).
Nach vielen Jahren habe ich nun ein Homestudio, das ich mit viel Geduld jahrelang zusammengestellt habe. Gegründet habe ich zum 1. Januar 2020 als künstlerisches Einzelunternehmen.
Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kund:innen zu dir?
Ich bin Musikproduzent für Beats, manchmal auch nur Samples. Wenn also jemand einen Beat für seinen Text braucht und meinen Stil mag, kann er diesen bei mir anfragen. Auch das Mixen und Mastering gehören zu meinen Aufgaben. Beides bediene ich zu gleichen Teilen. Meine Kunden kommen aus ganz Deutschland, Österreich, Frankreich, der Türkei und immer wieder mal aus Amerika. Es kommen mittlerweile sehr viele Anfragen, die ich manchmal auch absagen muss.
Wenn ich Zeit für mich habe, dann kreiere ich auch Songs komplett selbst, vom Beat und Text zum fertigen Song mit Musikvideo.
Wie konnte dir die Zukunft Lausitz bei deiner Gründung helfen?
2014/2015 habe ich von der Zukunft Lausitz gehört und ein Gespräch mit Marcel geführt. Zuerst wollte ich selbständiger Mediengestalter werden, aber fokussierte mich dann auf eine Sache – die Musik. Es folgte die Idee, ein Tonstudio aufzubauen, aber ich bekam überall Absagen. Also holte ich erstmal das Abitur nach, doch aus dem Nichts kamen Anfragen für Beats und andere Aufträge aus Amerika. Dann wollten auch Leute aus ganz Deutschland mit mir arbeiten. Als ich das Abitur fertig hatte, sprach ich 2019 erneut mit Marcel und Matthias. So entwickelten wir das passende Angebot für meine Kund:innen und ich machte mich Anfang 2020 als Beatproduzent selbständig. Seminare der Zukunft Lausitz hatte ich schon 2014 und 2015 besucht.
Was ist das Schönste an deinem Job?
Ich kann von Zuhause arbeiten, habe auch mehr Zeit für meine Familie. Es gibt immer wieder positive Überraschungen, zum Beispiel die Zusammenarbeit mit großen Künstlern wie MEGALOH. Die Dankbarkeit der Kund:innen zu spüren ist wirklich wertvoll. Außerdem lerne ich immer wieder neue Leute kennen, die dieselbe Leidenschaft teilen, und so baut sich stetig das Netzwerk auf. Selbst nach 20 Jahren gibt es immer wieder Leute, die ich vorher nicht kannte.
Gab es Hürden auf deinem Weg?
Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass ich immer lernen und mich weiterbilden wollte. Nur war das aufgrund meines Status lange Zeit nicht möglich. Mir wurde aufgrund der Staatenlosigkeit keine Ausbildung gewährt und viele andere Steine in den Weg gelegt. 2020 habe ich mein Abitur nachgeholt, damit ich ein Studium anfangen kann. Durch Corona hatte sich der Beginn des Informatik-Studiums auf Oktober 2022 verschoben.
Hast du Tipps für andere Gründer:innen?
Ihr solltet nicht lange überlegen, sondern machen. Verliert euch nicht in der Theorie und vergesst die Leidenschaft. Bleibt produktiv und baut mit der Zeit ein gesundes Selbstbewusstsein auf. Macht euch später mal klar, wie lange ihr eigentlich schon dabei seid, was ihr schon alles erreicht habt. Einfach die positiven Dinge vor Augen halten. Nicht den Weg der anderen gehen, sondern den eigenen Weg finden und laufen.
Der perfekte Beat!