Tim Sillack, Cavalierhaus Branitz

 

Was bietest Du deinen Kund:innen an? 

Ich betreibe das Cavalierhaus, inmitten des Fürst-Pückler-Parks und direkt am Schloss Branitz. In unserem Haus wird neben einem modernen Mittagstisch ein gehobenes Kaffeeangebot serviert. Zum Abend hin wandelt sich das Cavalierhaus zum Lou, einem Gourmetrestaurant mit fürstlich-moderner Küche. Feierlichkeiten und Tagungen sind ebenso Bestandteil unseres Angebotes wie auch das Übernachten in drei Pensionszimmern. 

 

Wie bist Du zu Deiner Idee gekommen? 

Aufgrund meiner Ausbildung zum Koch war es schon immer mein Ziel, mich mit meinem Handwerk selbstständig zu machen. Als ich dann meine Erfahrungen als Küchenchef gesammelt habe und merkte, dass ich da nicht weiterkomme und ich mich aber handwerklich weiter entwickeln wollte, begann ich nach einer passenden Location zu suchen. Durch Zufall bin ich dann auf das Cavalierhaus gestoßen. Als ich es zum ersten Mal in seiner vollen Größe wahrgenommen habe, wusste ich: Hier habe ich alle Möglichkeiten, mich zu entfalten, was Gastronomie- und Gastgeber-Sein angeht. So haben wir zwei Restaurantkonzepte in einem Haus: tagsüber das Cavalierhaus als Ausflugslokal mit unserer Branitzer Parkküche und am Abend unser Gourmetrestaurant Lou sowie zusätzlich unsere 3 Pensionszimmer und den Imbiss Kleiner Cavalier. 

 

Was macht Dir Spaß an Deiner Selbstständigkeit? 

Die Freiheit zu entscheiden. Das ist auch mit der Grund, warum ich mich selbstständig gemacht habe: einfach die Entscheidungsgewalt haben in letzter Instanz. 

 

Was sind Deine größten Herausforderungen bei Deiner Selbstständigkeit? 

Die Fixkosten zu erwirtschaften. Das Cavalierhaus, der gesamte Apparat „Sillack Gastro“ ist ein riesiges Rad, das man drehen muss, damit die Chance besteht, dass hinten etwas rauskommt. Ich habe unterschätzt, wie sehr das Ganze saisonal abhängig ist. Ich dachte, der Branitzer Park ist ein Durchbrenner das ganze Jahr über. Und man muss auch dazu sagen, dass ich jetzt im vierten Jahr meiner Selbstständigkeit bin und immer noch kein volles Wirtschaftsjahr habe. Seitdem ich aufgemacht habe, 2019, kam immer etwas dazwischen – Bauverzögerung, Corona, Ukrainekrieg. Das rein Wirtschaftliche ist noch immer schwer abzuschätzen. 

 

Wer hat Dir geholfen? 

Ich habe ganz viel Hilfe und Zuspruch erfahren und kriege das auch immer noch. Für den Businessplan hat mir extrem viel Startup Lausitz geholfen. Das Team dort hat mich vor allem als erste Instanz gefordert, haben mir richtig Hausaufgaben mitgegeben. Und da wurde mir dann klar, was das bedeutet. Ich habe von der Stadt Cottbus sehr gute Hilfe erfahren, von der Sparkasse und von der Stiftung Branitz. Denn es war ja ein Ausschreibungsverfahren. Und einem jungen Menschen so ein Projekt in die Hand zu geben, das war eine tolle Erfahrung. Und natürlich meine Familie: Oma hat hier abgewaschen, meine Mutter hat die Zimmer gemacht. Das war schon abgefahren. 

 

Hast Du einen Tipp für andere, die sich selbstständig machen wollen? 

Ja. Man sollte es nicht machen, damit es leichter wird. Wenn man sich also denkt: Ich arbeite ja so viel für jemand anderen und ich will nicht mehr so viel arbeiten, dann ist das der falsche Ansatz. Ich habe immer viel gearbeitet für andere. Und dann dachte ich mir: Dann kann ich auch für mich selber arbeiten, es wird schon irgendwie reichen. Also: Es wird auf jeden Fall mehr Arbeit. Wenn man denkt, man macht schon viel – es wird noch mehr. 

 

Cavalierhaus Branitz

Restaurant – Café – Pension

Tim Sillack 

Zum Kavalierhaus 9

03042 Cottbus

Tel: 0355 49 39 70 30

www.cavalierhaus-branitz.de