Christian Rothbart "Innote"

 

Wie ist dein Unternehmen entstanden? Welche Motivation trieb dich an? 

Angefangen hat alles etwa 2004, als ich meinen Zivildienst leistete. 2005 machte ich meine Ausbildung zum Rettungsassistenten, danach folgten eine Reihe von Weiterbildungen, Qualifizierungen, Ergänzungsprüfungen u.v.m. Seit 8,5 Jahren arbeite ich hauptberuflich in der Notrufleitstelle für Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz, nehme also Notrufe entgegen und leite weitere Maßnahmen ein.

Ich qualifiziere mich stets weiter, damit ich ein breiteres Spektrum verschiedener Trainings anbieten kann. Mein persönlicher Wunsch war nämlich schon immer, mein Wissen anderen Leuten mitzugeben. So leite ich schon seit einer Weile Weiterbildungen für Privatpersonen, große Unternehmen, Rettungsdienstmitarbeiter sowie Notrufleitstellen. 2016 absolvierte ich erfolgreich die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter. Erste-Hilfe-Trainer bin ich schon seit 2005. Darüber hinaus setze ich mich für das CRM ein – Crew Ressource Management. Dieses spezielle Teamtraining verbessert die Kommunikation unter den Fachkräften und erhöht die Patientensicherheit! Über die Jahre ergab sich ein komplexes Wissen über psychologische Gesprächsführung, was mir in meinem Job immens weiterhilft.

 

Über 2-3 Jahre lang ist die konkrete Idee der Selbständigkeit herangereift.

Ganz nach dem Motto: „Einfach mal probieren, mehr als schiefgehen kann es nicht“, startete ich Mitte 2019 mit meine Firma inNoTe. Vorerst im Nebengewerbe, sodass ich auch erstmal nichts zu verlieren hatte. Gerade die Coronakrise hat mein Unternehmen direkt auf Eis gelegt. Ich hoffe, dass sich das bald wieder entspannt. 

 

Wie kann man sich die Arbeit in der Notrufleitstelle vorstellen? 

Bei kleineren und auch großen Fällen können wir schon sehr viel mit der Stimme helfen. Notfälle sind Extremsituationen, in denen die Leute oftmals überfordert sind, was vollkommen normal ist. Man kann nicht auf vorhandene Erfahrungen zurückgreifen. Eltern wissen oft nicht, was sie machen sollen, wenn Zuhause mal eine Kleinigkeit geschieht, wenn zum Beispiel das Kind eine Murmel verschluckt hat. Allein durch das Gespräch kann ich dann helfen – vielleicht auch ohne den Rettungsdienst zu entsenden – und bekomme die Dankbarkeit direkt zurück. Wenn ich so helfen kann, fühlt sich meine Arbeit wertvoll an. 

 

Was genau bietet inNoTe? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir? 

Die Leute wollen in Notsituationen helfen, wissen aber nicht, wie das geht. Mit inNoTe biete ich in-house, Notfallsimulation- und Teamtrainings direkt vor Ort an, um Menschen für Notfälle vorzubereiten und die unbegründete Angst vor dem Handeln zu nehmen. Bei allen Notfalltrainings liegt der Fokus explizit auf der Praxis – learning by doing! 

Diese In-Haus-Seminare für Familien, bei Hauskrankenpflegen, direkt in der Leitstelle oder bei Unternehmen sind mein Alleinstellungsmerkmal. Ich finde es sinnvoller, in der gewohnten Umgebung der Kunden zu üben. Dann fallen intime Fragen leichter. Ein intensives Training ist vor allem in einer kleinen Gruppe sinnvoll. 

 

Wir bieten die Trainings auch mit geschminkten Schauspiel-Patienten an, um das Ganze realistischer wirken zu lassen. Bei Unternehmen sind wir auch mal einen oder mehrere Tage vor Ort. Außerdem gehe ich erst, wenn alle Fragen geklärt sind. Das ist mir wichtig! 

 

Wie konnte dir die Zukunft Lausitz bei deiner Gründung helfen? 

Ich hatte mich vorher über die unterschiedlichen Unternehmensarten, Gewerbeanmeldung usw. informiert. So blieben Fragen zur Buchhaltung und Steuern. Am DC habe ich auch teilgenommen und später bekam ich Einzelcoachings. Einen Businessplan habe ich nie geschrieben, da ich keine Fördergelder brauchte. Ich hatte keine finanzielle Abhängigkeit und konnte meine Firma sofort refinanzieren. 

 

Was ist das Schönste an deinem Job? 

Ich finde es wirklich toll, dass ich anders mit den Menschen und der Gesamtsituation umgehen kann. Ich freue mich über das durchweg positive Feedback. Der Job ist auch total abwechslungsreich, diese Seminare und Trainings bleiben immer spannend. So kann ich auch für mich immer etwas mitnehmen. 

 

Hast du Tipps für andere Gründer:innen? 

Entweder man steigt mit einem Alleinstellungsmerkmal in einen bereits bedienten Zweig ein oder man startet mit etwas Neuem. Alles andere macht wenig Sinn. Egal wie – Du bist dein Produkt. Also probiert es einfach, es findet sich immer ein Weg. 

 

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